Schutzbedürftigen mit pragmatischen Lösungen helfen

Corona-Krise bringt Frauenhäuser in Schwierigkeiten

Düsseldorf-Süd, 24. März 2020

Aufgrund der Ausgangsbeschränkungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus können sich Konfliktpotenziale in Partnerschaften verschärfen, vor allem dort, wo es ohnehin schon Schwierigkeiten in der Beziehung gibt. Es sind zumeist Frauen und Kinder, die von häuslicher Gewalt betroffen sind.

Die Frauenhäuser befinden sich in einer schwierigen Lage. Sollte es Infektionsfälle bei den Bewohnerinnen oder den Mitarbeiterinnen in den Frauenhäusern geben, droht ein Aufnahmestopp. Und es können keine weiteren schutzbedürftigen Frauen und Kinder aufgenommen werden.

Hier sind insbesondere die Bundesländer und die Kommunen gefragt, pragmatische Lösungen in Form von alternativen Schutzunterkünften zu schaffen. In Kassel wurden z.B. 3 zusätzliche Schutzwohnungen durch die Stadt zur Verfügung gestellt. Eine weitere Schutzmöglichkeit könnten kleine Hotels bieten, die aufgrund Corona ihren Betrieb einstellen müssen.

Mit dem gestarteten Bundesprogramm „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“ stellt der Bund bis 2023 insg. 120 Mio. Euro zur Verfügung, um bauliche Maßnahmen in Frauenhäusern oder Fachberatungsstellen zu unterstützen. Die Umsetzung des Bundesprogramms wird in enger Kooperation mit den Ländern durchgeführt. Das Bundesfamilienministerium hat die Förderrichtlinie für das Programm erlassen:

https://www.bmfsfj.de/…/foerderrichtlinie-gegen-gewalt-gege…

Bei dem bundesweiten Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen ‪0800 116 016‬ erhalten Betroffene rund um die Uhr kostenlos und anonym in 17 Sprachen kompetente Beratung durch Fachkräfte. An das Hilfetelefon können sich auch Männer wenden.