Nach Experten-Anhörung: Ich werde eine Cannabis-Legalisierung nicht unterstützen

Linke und Grüne möchten Cannabis legalisieren

Düsseldorf-Süd, 1. Juli 2018

Liebe Blog-Leserinnen und liebe Blog-Leser,

am Mittwoch fand im Gesundheitsausschuss eine Sachverständigen-Anhörung zu Cannabis statt. Es ging um die Frage der Legalisierung von Cannabis, die von Linken und Grünen gefordert wird. Ein Antrag der FDP fordert dies im Rahmen von Modellprojekten – so ein Modellprojekt war bereits für Düsseldorf als „Modellstadt“ vorgesehen. Vor jeder Entscheidung über eine derartige Änderung muss sich der Gesetzgeber der möglichen Gefahren bewusst werden. Der Leiter einer deutschen Fachklinik für Drogenabhängige schilderte die durch Cannabis entstandenen Probleme, die er behandelt: sie reichen von  Denkstörungen und Entwicklungsverzögerungen bis hin zu Psychosen und Selbsttötungen. Dazu gehören auch die Erfahrungen aus anderen Ländern, die den Weg einer Cannabis-Legalisierung bereits beschritten haben. Mich haben die in der Anhörung genannten aktuellen Daten aus USA sehr nachdenklich gemacht. So liegt in den US-Bundesstaaten, die Cannabis legalisiert haben, die Zahl regelmäßiger Cannabis-Konsumenten etwa 30 % über dem Durchschnitt aller Bundesstaaten. Obwohl die Legalisierung nur für Erwachsene gilt, führte sie auch bei 12- bis 17-Jährigen zu verdoppeltem Konsum. Die Schulbehörde von Colorado berichtet einen deutlichen Anstieg von Schulverweisen im Zusammenhang mit Cannabiskonsum seit der Legalisierung. Weiterhin stehen dort mit Cannabis zusammenhängende Vergehen (wie Überfälle, Raufereien, Hausfriedensbrüche, Ruhestörungen, Drogendelikte, Diebstähle, Stören des Unterrichts) mittlerweile an erster Stelle aller Verletzungen des Schulfriedens. Vergleicht man die Situation nach der Cannabis-Legalisierung mit der Situation vorher, dann zeigen die betroffenen Bundessstaaten starke Anstiege etwa bei cannabisbezogenen Notfallbehandlungen, Krankenhausaufnahmen und Vergiftungsfällen von Kindern unter vier Jahren. Auch die Zahl der Verkehrstoten und von Suiziden im Zusammenhang mit Cannabis stiegen dort nach der Legalisierung deutlich an. Insgesamt entkräften diese Erfahrungen die These, dass fast alle Probleme und Gefahren von Cannabis Folgen des Cannabis-Verbots seien und eine Legalisierung der richtige Weg ist. Ich werde daher einer Cannabis-Legalisierung weder auf Bundesebene noch innerhalb begrenzter Modellversuche in Düsseldorf meine Zustimmung oder Unterstützung geben.

HerzlichstIhre

Sylvia Pantel