Delegationsreise nach Russland

beim stelv. rus. Außenminister W. G. Titow

Ein Rückblick von Sylvia Pantel

Düsseldorf-Süd, 23. Juni 2019 

 

Liebe Blog-Leserinnen und liebe Blog-Leser,

vergangene Woche war ich zusammen mit den Bundestagskollegen Robby Schlund (AfD), Doris Barnett (SPD), Michael Georg Link (FPD), Gregor Gysi (Die Linke), Jürgen Trittin (Grüne) und Michael von Abercron (CDU) auf einer Delegationsreise in Russland. Mit dem Ziel, einen offenen, kritischen Dialog zu führen, haben wir uns in Moskau mit Parlamentariern der Duma sowie Vertretern der Opposition getroffen. Auf dieser Reise haben wir über Jugendaustausch, Pressefreiheit und Kulturaustausch gesprochen. Ferner fand ein Gespräch mit den vor Ort tätigen deutschen politischen Stiftungen statt. In Kaluga besichtigten wir die Fabrik von Volkswagen.

Die Bild-Zeitung interessierte das alles nicht. Sie veröffentlichte einen nicht wahrheitsgemäßen reißerischen Artikel, in dem sie die Delegation als AfD-Unterstützer verunglimpfte – und zwar nur weil der Vorsitzende der Parlamentariergruppe, Schlund, Mitglied der AfD ist. Bei der Pressekonferenz interessierte sich der Vertreter der Bild-Zeitung wenig für fachliche Fragen, sondern regte sich darüber auf, dass wir uns in einem Raum mit russischer Medienreklame trafen. Der Vertreter der Bild versuchte, uns als Marionetten Putins hinzustellen.

Es war gut, dass alle Teilnehmer der Delegation nicht an parteipolitischen Spielchen interessiert waren. Sie wollten ihrem Auftrag nachkommen, das Verhältnis zwischen Deutschland und Russland nicht zu gefährden. Dass alle Abgeordneten zu allen Treffen anwesend waren, zeigt die Geschlossenheit der Gruppe. (Nur Jürgen Trittin reiste aus gesundheitlichen Gründen vorzeitig wieder nach Deutschland zurück.)
Bei der Vorbereitung konnten alle ihre Wünsche einbringen. Wir haben in Russland mehrfach bei der russischen Seite unsere kritischen Fragen gestellt, und klar formuliert, dass die Sanktionen gegen Russland mit der Mehrheit aufrechterhalten. Deshalb haben wir vor Ort alles mit der deutschen Botschaft abgestimmt, die mit ihren Mitarbeitern und Dolmetschern immer mit dabei waren. Bei der Pressekonferenz waren alle Medien eingeladen, es gab bei den Fragen keine Beschränkungen. Der Presseraum kann übrigens von jedem angemietet werden.

Diese Reise hat mir gezeigt, wie schwierig es ist, wenn man ein ehrliches Interesse an einem Austausch der Argumente hat – und eine große Zeitung etwas anderes daraus machen möchte.

Hier können Sie die offizielle Stellungnahme der Delegation der Deutsch-Russischen Parlamentariergruppe zur Berichterstattung der Bild-Zeitung vom 18. Juni 2019 lesen.

Herzlichst

Ihre Sylvia Pantel

 

—> mehr zum Thema:

Sylvia Pantel gehört seit sechs Jahren der deutsch-russischen Parlamentariergruppe an. Die Abgeordneten besuchen sich gegenseitig. Ziel ist es, einen kontinuierlichen Dialog mit den Parlamentariern des Partnerstaaten zu führen. Mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes und der Botschaft werden diese Reisen vorbereitet.