Streikrecht – ja! – Aber nicht zu Lasten der Patienten und ihrer Gesundheit

Wir appellieren an die Verantwortung aller Beteiligten zum Wohle der Patienten!

 

Düsseldorf & Berlin, 17. August 2018

Der Hilferuf der Klinikdirektoren zeigt, wie ernst die Lage durch den Pflegenotstand und durch den Streik an den Universitätskliniken in Deutschland geworden ist. Das Streikrecht ist ein Grundrecht und durch die Verfassung geschützt. Jedoch sind Universitätskliniken Krankenhäuser der Maximalversorgung. Hier werden schwerstkranke Patienten betreut. Wenn kommunale Krankenhäuser nicht in der Lage sind, Patienten zu versorgen, benötigen sie die Hilfe der Universitätskliniken. Sie zu bestreiken, gefährdet die Versorgung von schwerstkranken Patienten.


Wenn Klinikdirektoren berichten, dass die Notaufnahme zeitweise von der Notfallversorgung abgemeldet ist und es zu Einschränkungen in der Versorgung für Patienten mit Schlaganfall, Herzinfarkt oder schwersten Verletzungen kommt, kann dies zu gravierende Folgen bis zu Todesfällen führen. Wenn dringlich notwendige Operationen nicht mehr zeitnah durchgeführt werden und zeitkritische Krebstherapien nur verzögert stattfinden, führt dies auf Dauer unweigerlich zu Schäden an den Patienten. Diese Schäden sind vermeidbar, wenn beide Parteien sich an einen Tisch setzen, um möglichst schnell zu einer Lösung zu kommen.

Derzeit ist das Ziel des Streiks nicht mehr erkennbar, zumal es einen geltenden, mit Verdi vereinbarten, Tarifvertrag gibt. Nach Auskunft von Verdi ginge es bei diesem Streik auch nicht primär um die Bezahlung. Deshalb ist die Ablehnung der 100 zusätzlichen Stellen auch nicht nachvollziehbar, zumal es schwer genug sein wird, diese bei dem derzeitigen fehlenden Fachpersonal am Arbeitsmarkt zu besetzen. Wir appellieren an die Verantwortung aller Beteiligten zum Wohle der Patienten, das im Raum stehende Angebot der Arbeitgeber anzunehmen und mit allen Beteiligten weitere Verbesserungen zu erarbeiten!

Michaela Noll MdB

Thomas Jarzombek MdB

Sylvia Pantel MdB

Prof. Dr. Edwin Bölke (Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie Universitätsklinikum Düsseldorf)