Schutz von Frauen vor Gewalt

Krankenkasse überimmt Kosten der Spurensicherung

Liebe Blog-Leserinnen und liebe Blog-Leser,

im Familienausschuss hat uns die Rechtsmedizinerin Dr. Saskia Etzold in dieser Woche über die Arbeit der Gewaltschutzambulanz (GSA) der Charité Berlin berichtet. Sie leitet die GSA und betreut jeden Tag Opfer von Gewalttaten. Es sind meist Frauen, die von ihren Männern in den eigenen vier Wänden gedemütigt, verprügelt, manchmal auch vergewaltigt werden, die vor ihr stehen. In den letzten fünf Jahren haben sich 4697 gewaltbetroffene Personen an die GSA gewandt. Die Verletzungen wurden genau dokumentiert, ohne dass die Gewaltopfer die Unterlagen zwingend sofort für eine Anzeige nutzen mussten. Wenn eine Frau zu Hause von ihrem Partner verletzt wird, handelt es sich dabei um eine soziale Nahtat. Die Opfer schämen sich oft, darüber zu reden oder das anzuzeigen. Aber die Dokumente sind nach ihrer Untersuchung erstellt – und können auch später noch vor Gericht verwendet werden. In der GSA werden kostenlose gerichtsfeste Dokumentationen für Gewaltopfer nach häuslicher, sexualisierter Gewalt, nach Gewalt im Dienst und bei Verdacht auf Kindesmisshandlung vorgenommen.

Ich freue mich, dass wir kürzlich im Bundestag beschließen konnten, dass eine diskrete Spurensicherung bei Misshandlungen und sexualisierter Gewalt von den gesetzlichen Krankenkassen finanziert wird. Das ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Gewalt.

Herzlichst

Ihre Sylvia Pantel

—> Informationen zum Thema “Ambulanz für Gewaltopfer in Düsseldorf”