Nach absurder Debatte: Heino darf in Düsseldorf werben

Danke, lieber Stephan Keller!

Berlin, 16. April 2021

Liebe Blog-Leserinnen und liebe Blog-Leser,

in der vergangenen Woche gab es große Aufregung um ein Heino-Konzert in Düsseldorf, das mich sogar in Berlin erreichte.
Dazu wurden mir am Montag Mails und  ein Artikel aus der BILD geschickt ,indem ich las, dass die Tonhalle Düsseldorf das Heino-Konzert „Heino goes Klassik“ am 8. Oktober 2021 nicht bewerben möchte. Es sei „fachlich wie politisch“ nicht richtig, ein Konzert des gebürtigen Düsseldorfers in Düsseldorf zu bewerben. Heino würde nämlich auf den Plakaten darauf hinweisen, dass deutsche Lieder gesungen werden. Unabhängig davon, ob man nun Heimatlieder, Schlager oder Klassik gerne hört, stellte ich als Düsseldorfer Bundestagsabgeordnete in den sozialen Medien klar: Heino ist eine volksmusikalische Ikone und kein Hetzer! Seit wann bestimmt der Veranstaltungsort über einen harmlosen Titel? Heino ist als Schlagersänger und Interpret deutscher Volkslieder bekannt geworden, wendet sich aber noch im hohen Alter ganz anderen Genres zu. Jeder sollte in Deutschland das Recht haben, Lieder zu singen, sofern es nicht die Grenzen unserer freiheitlichen Grundordnung überschreitet. Ich halte es insgesamt für einen Skandal so mit Heino in seiner Geburtsstadt Düsseldorf umzugehen. Für einen 82-Jährigen ist eine 18-Städte-Tour, wo Düsseldorf nur eine Station ist, sicherlich eine große musikalische Herausforderung. Allein schon aufgrund seines Alters und seiner jahrzehntelangen Ausdauer finde ich seine Leistung und sein Vorhaben bewundernswert.
Übrigens: Heino trat früher bei SPD-Veranstaltungen für Willy Brandt auf. Wer Heino als rechtsradikalen Hetzer versucht darzustellen, macht als Veranstalter einen zweifelhaften Job. „Deutsch“ ist kein populistischer Begriff. Wer so argumentiert, müsste auch den Deutschen Bundestag, die Deutsche Post oder die Deutsche Bahn umbenennen wollen. Ich halte die Kampagne gegen einen 82-Jährigen und „Düsseldorfer des Jahres 2010“ für schäbig.
Glücklicherweise protestierten viele Düsseldorfer, egal ob nun „Schlager-Fans“ oder nicht, und äußerten laute Kritik an dem Vorgehen im Internet. Die Tonhalle wollte ein Heino-Konzert aus falsch verstandener „politischer Korrektheit“ nicht mit seinen Plakaten bewerben. Ich informierte dazu auf Facebook Schnell löste unser Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller das Problem .Der gebürtige Düsseldorfer Heino darf nun doch seine Plakate in Düsseldorf aufhängen und für seinen Liederabend werben. Ich kann an dieser Stelle nur sagen: Danke! Ein roter oder grüner Oberbürgermeister hätte sicherlich nicht so schnell und klar gehandelt, sondern hätte die absurde Debatte nur weiter befeuert. Unser Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller machte deutlich: „Ich sehe in dem Plakat von Heino keinerlei nationalistische oder ähnliche Tendenzen und teile die Kritik daran nicht.“ Zudem wird er das Gespräch mit Heino suchen. Jetzt werden nicht nur die Tournee-Plakate aufgehängt, sondern auch die Werbung auf der Homepage der Tonhalle und in den Programmheften geschaltet. Danke, lieber Stephan Keller!

Ihre
Sylvia Pantel