Kürzungen bei Freiwilligendiensten zurückgenommen

Sylvia Pantel: “Unser Einsatz hat sich gelohnt!”

Düsseldorf-Süd, 16. Nomember 2019


Liebe Blog-Leserinnen und liebe Blog-Leser,

zu Beginn der Sitzungswoche habe ich zusammen mit meinem Bundestagskollegen Martin Patzelt  den Olympiastützpunkt Frankfurt/Oder besucht, um mit den  Freiwilligen im Sport vor Ort  über ihre Arbeit und Erfahrungen zu sprechen. Wieder habe ich mich überzeugen können, dass die Freiwilligenprogramme im Sport unentbehrlich sind mehr Flexibilität,weniger Bürokratie und eine auskömmliche finanzielle Ausstattung benötigen. 

Das war auch das Ergebnis meines Besuchs bei der Düsseldorfer Einsatzstelle für Freiwilligendienstleistende im Sport (Fußballverein “Düsseldorfer Club für Rasenspiele linksrheinisch 1919 e.V.”), zu dem mich der Landessportbund NRW im Spätsommer eingeladen hatte. Die Arbeit der Freiwilligen ist nicht nur für deren Persönlichkeitsentwicklung von großer Bedeutung, sondern auch für die Vereine. Ich habe dazu mehrere Gespräche vor Ort geführt und gesehen, wie wertvoll die Arbeit unserer Freiwilligen ist – nicht nur im Sport.

Deshalb habe ich es für falsch gehalten , dass im Bundeshaushalt 2020 Einsparungen in Millionenhöhe bei den Freiwilligendiensten vollzogen werden sollten. Ich habe mich entschieden mit meinen Kollegen für die Rücknahme der Kürzungen eingesetzt und freue mich sehr darüber, dass sich der Einsatz gelohnt hat: im Zuge des parlamentarischen Verfahrens konnte das Versprechen nach Verstetigung der Mittel für die Freiwilligendienste umgesetzt werden. Wir werden die Freiwilligendienste umfassend stärken. Dazu stocken wir die Mittel um insgesamt 50 Millionen Euro mit der Maßgabe auf, dass diese auch über das Jahr 2020 hinaus zur Verfügung gestellt werden.

Enttäuscht bin ich darüber, dass die Arbeit des Unterausschusses “Bürgerschaftliches Engagement” von der Regierung nicht ernst genommen wird. Im Rahmen des Unterausschusses haben wir Fachgespräche mit Sachverständigen aus dem Ehrenamt geführt. Alle haben uns im Hinblick auf die geplante Ehrenamtsstiftung – auf deren Errichtung die SPD drängt – einstimmig geantwortet, dass mit ihr Doppelstrukturen geschaffen würden und die Menschen aus dem Ehrenamt vor Ort keinen unmittelbaren Nutzen davon hätten. Mehrere Verbände haben kritische Stellungnahmen zu der geplanten Ehrenamtsstiftung verfasst.Deshalb halte ich es für eine Verschwendung, dass für die Ehrenamtsstiftung derzeit über 30 Mio. Euro vorgesehen sind (mit ca. 80-100 Mitarbeitern). Das Geld sollte lieber dem Ehrenamt direkt zugutekommen.

Im Unterausschuss haben uns Fachleute berichtet, dass sie für bürokratische Aufgaben zu viel Zeit aufwendeten und ihnen für das eigentliche Ziel des Engagements oft zu wenig Zeit bleibe. Themen wie Sozialversicherung, Arbeits-, Steuerrecht und Führungszeugnisse bei Mitarbeitern oder Haftung, Versicherung und GEMA bei Veranstaltungen seien mit vielen Hürden für das Ehrenamt verbunden. Anstelle einer Stiftung bräuchte das Ehrenamt direkte Unterstützung vor Ort.

Herzlichst

Ihre Sylvia Pantel