Berliner Kreis diskutiert über Islamismus

Herrmann-Marschall und Maaßen über Gefahren durch den Politischen Islam

Berlin, 11. Mai 2019

Sigrid Herrmann-Marschall und Heinz-Georg Maaßen sprachen beim Berliner Kreis über die Gefahren durch Islamismus und islamischen Extremismus. Sie wiesen auf darauf hin, dass Islamisten sich modernen Marketingmethoden bedienen und beklagten die Unwissenheit und Naivität der Politik.Bei einer Veranstaltung des Berliner Kreises hat die Islamismus-Expertin Sigrid Herrmann-Marschall vor rund 170 Gästen die Frage “Passt der Politische Islam in eine pluralistische Gesellschaft?” erörtert. Sie gab eine Übersicht über Personen und Organisationen in Deutschland, die islamistischen Kreisen und Netzwerken zugeordnet werden können. Herrmann-Marschall betonte in ihrem Vortrag, dass nicht die persönliche Frömmigkeit von Muslimen als Problem anzusehen sei, sondern der Versuch des Politischen Islam, Staat und Gesellschaft zu verändern.

Herrmann-Marschall wies darauf hin, dass der Politische Islam seine Strategie verändert habe: Mittlerweile bediene er sich erfolgreich moderner Marketingmethoden und versuche, ein Narrativ zu etablieren, das den Erkenntnissen beispielsweise der Verfassungsschutzämter widerspreche. Wenn man allerdings genauer hinsehe, entdecke man, dass sich hinter den vielfältigen sozialen und anderen Initiativen dieselben Akteure verbergen würden, die man aus islamistischen Kreisen her kenne.

Nach Herrmann-Marschall fügte der ehemalige Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Heinz-Georg Maaßen, seine Beobachtungen bei und berichtete von seinen langjährigen Erfahrungen, unter anderem als Mitarbeiter des damaligen Innenministers Otto Schily. Er wies darauf hin, dass der Islam von vielen Entscheidungsträgern eine unbekannte, unverstandene Religion sei, zu der sie keinen angemessenen Zugang fänden. Viele Politiker hätten Scheu, über den Islamismus als Problem zu sprechen. Mit Islamisten zu diskutieren, halte er für eine falsche Strategie.

Die Co-Sprecherin des Berliner Kreises, Sylvia Pantel, zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. Sie lobte insbesondere die zielgerichteten Fragen und informierten Redebeiträge aus dem Publikum. Pantel appellierte zum Ausklang der Veranstaltung, sich weiterhin mit dem Thema zu beschäftigen und sich nicht durch den Druck interessierter Kreise einschüchtern zu lassen.